Erste Klärung offener Fragen

Mit der sog. „Novemberhilfe“ will der Staat die negativen Folgen der angeordneten
Schließung von bestimmten Betrieben und Einrichtungen im November abfedern.
Die Berechtigten sollen wie bereits berichtet bis zu 75 % ihres Novemberumsatzes 2019
erstattet bekommen. Eine Sonderregelung gibt es für Restaurants – siehe unten.
Wir haben über die grundsätzlichen Fragen bereits letzte Woche berichtet.
Nun gibt es die ersten Klarstellungen:
1. Wer ist Antragsberechtigt
 Alle Unternehmen, Vereine und Einrichtungen, die direkt von der verordneten
Schließung betroffen sind.
Klarstellung: von der Schließungsanordnung betroffene Hotels, Schwimmbäder und
Theater sind ebenfalls förderfähig.
 Alle Unternehmen, die durch die Schließung faktisch indirekt an der Ausübung ihres
Gewerbes gehindert werden.
Voraussetzung: Sie machen Ihren Umsatz zu mindestens 80 % mit von der Schließung
direkt betroffenen Unternehmen/ Einrichtungen.
Beispiele: Ihre Wäscherei arbeitet vorwiegend für jetzt geschlossene Hotels, Sie
beliefern jetzt geschlossene Restaurants mit Lebensmitteln bzw. Gastrobedarf.
Höhe der Förderung: Auch hier max. 75 % des Umsatzes November 2019
 Sie haben mehrere untereinander verbundene Unternehmen – also mehrere
Tochterfirmen oder eben mehrere „Betriebsstätten“. Das können Läden oder
Produktionsstätten sein.
Fördervoraussetzung ist hier, dass insgesamt 80 % des Umsatzes auf direkt oder
indirekt betroffene Teile des Gesamt- Unternehmens entfallen.
Förderhöhe max. 75 % des Novemberumsatzes 2019
Beispiel: Neben Ihrem Restaurant gibt es auch einen Feinkost – oder Weinhandel
Der Umsatz mit dem Restaurant muss mindestens 80 % des Gesamtumsatzes
betragen, um förderfähig zu sein.
2. Anrechnung von trotz Schließung erzielten Umsätzen?
Viele Unternehmer – nicht nur in der Gastronomie – haben schon bisher Kreativität
bewiesen: Beispiele sind außer Haus Verkäufe, Lieferdienste oder Online-Konzerte.
Der Staat will ein solches unternehmerisches Engagement ausdrücklich unterstützen.
Daher werden Umsätze, die Unternehmen trotz Schließung erwirtschaften, nicht vom
Förderbetrag abgezogen, so lange sie nicht mehr als 25 % des Vergleichsumsatzes
(November 2019) übersteigen – also auch oberhalb der eigentlichen Grenze von 25 % des
Referenzmonatsumsatzes, der für alle anderen Branchen gilt.

ACHTUNG: SONDERREGELUNG FÜR RESTAURANTS!
Hier will der Staat besonders großzügig helfen:

Sonderlotse Wirtschaftshilfe November – Stand 9.11.2020
 Bei außer Haus Verkauf wird die Erstattung auf max. 75 % des im November 2019
erzielten Umsatzes mit im Restaurant verzehrten Speisen und Getränken (19 % USt)
begrenzt.
 Im Gegenzug wird der Umsatz mit außer Haus Verkäufen im November 2020 nicht
auf die Förderung angerechnet.
Fazit: Ihren außer Haus Verkauf im November 2020 dürfen Sie trotz Förderungsauszahlung
komplett behalten.
3. Antragstellung
Wie schon bei der Überbrückungshilfe wird der Antrag über eine Online-Plattform gestellt.
Um Missbrauch zu vermeiden läuft die Antragstellung wieder über uns Steuerberater oder
über Anwälte bzw. Wirtschaftsprüfer.
AUSNAHME FÜR SOLOSELBSTÄNDIGE!
Bis zu einer Antragshöhe von 5.000 € (also einem Umsatz von max. 6.666 € im November
2019), können Sie den Antrag direkt selbst stellen. Soloselbständig ist jeder, der keine
Mitarbeiter beschäftigt – auch keine Minijobber.
Das Antragsformular ist noch nicht online – die Programmierung läuft.

4. Anrechnung anderer Förderleistungen
Zu beachten bleibt, dass alle anderen Förderungen, die Sie für den Zeitraum November 2020
beantragen, die November-Hilfe mindern. Dies betrifft sowohl das Kurzarbeitergeld als auch
die Überbrückungshilfe oder zusätzliche regionale Wirtschaftshilfen. Die Förderdarlehen der
KfW sind davon aber ausgenommen.
5. Auszahlung
Die Auszahlung wird über die einzelnen Bundesländer erfolgen. Bundeswirtschaftsminister
Peter Altmaier hat das Ziel ausgerufen, dass zumindest Abschlagszahlungen möglichst bis
Ende November ausgezahlt werden sollen.

Bis die Beantragung online möglich ist, werden wir aktiv auf Sie zukommen, um sowohl Ihre
Berechtigung, als auch die mögliche Höhe der Förderung zu klären.